Lage
Triebswetter liegt im Nord-Westen der Banater Ebene (Heide
- 138 m über dem Meeresspiegel), im Länderdreieck Rumänien-Serbien-Ungarn,
neben der Landstrasse Temeswar - Großsanktnikolaus .
Das Dorf lag in einer guten Lage, weil es im Norden Dörfer mit rumänisch-serbischer
Bevölkerung hatte, von denen man Feld abkaufen konnte (Sanktpeter,
Sarafol, Großsanktnikolaus). Dagegen von den im Süden gelegenen
reindeutschen Dörfer Wiseschdia, Gottlob und Lowrin, konnte man um
das teuerste Geld keine Handbreite Boden erwerben.
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Der Boden ist fruchtbar, leicht sandig und reich
an Humus. Der Wasserspiegel im und um den Ort ist bei 9 m, kann
leicht ausgebeutet werden und ermöglicht einen intensiven Gemüsebau.
Das Dorf trug zurecht auf dem ersten Gemeindestempel den Namen "Trübes
Wetter"
(stilisierter Regen über drei Häuser), denn bis zur endgültigen
Maroscheindämmung im
Jahre 1882 und Regularisierung der Aranka gab es hier überall Moräste,
welche nach
den häufigen Überschwemmungen zurückgeblieben sind.
Große Überschwemmungen waren 1808, 1830, 1860, 1868, 1871,1872,1873,
1876,
1877,1881,1882, letztemal am 3 Juni 1932, als man die Schleusen der Marosch
öffnete.
"Die 1870-ziger
Jahre waren durchaus Wasserjahre, da waren große Uiberschwemmungen,
Wasserschäden...ein mancher Bauer ging dothal zu Grunde,
es war große Noth, sogar die Verstorbenen damaliger Zeit sind Alle
ohne Musikbegleitung
beerdigt worden...Es war sehr oft der Fall zu sehen, daß ein
Mann sein Pferd bei der Halfter führend, mit einem 60 Kilo großen
Krundbirensack auf
des Pferden Rücken auf diese Art seinen Samen in sein Feld schaffte,
weil die Fahrwege auf allen Seiten überhaupt mit schwächeren
Pferden unfahrbar
gewesen sind" (Peter Treffil)
Zur Entwässerung wurde in der alten Zeit um 1880 der Galatzka-Kanal
gegraben, in der neuen Zeit (1950-1960) die Entwässerungs- Kanäle
auf dem Sarafoler Hottar
(1950-1960). Auch das Dorf stand häufig im Wasser.
"In der Zeit
der Wasserjahre hatte man nur mit 2 guten Pferde am leeren Wagen
von der Hauptgasse bis zur Apotheke fahren können, es war kaum Fußweg
neber den Häuser zum gehen..."
"Die Mutter des Dr. Melchior
Wittye (ihr 13-tes Kind) ging 1871 in den Keller wo...8
Zoll hoch Wasser gewesen, rutschte von dem als Brücke gelegenem Brett
ab und ist ertrunken."
(Peter Treffil - 456B -12).
Galatzka - Kanal
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Die Niederschlagsmenge liegt im Durchschnitt bei
536 mm, maximum in den Jahren 1884 mit 1057 mm und 1954 mit 1285 mm, minimum
im Jahre 1928 mit 408 mm.
Im Durchschnitt regnet es an 120 Tagen, schneit es an 16 Tagen. Besondere
Dürre gab es in den Jahren 1777, 1794 (die Brunnen sind ausgetrocknet),
1863, 1906, 1952 und 2000 (nur 39 mm Niederschläge in der Zeit 29
März - 1 November), sowie 2002 und 2003.
Da die Pflanzenverdunstung bei 700 mm liegt, gibt es für die Landwirschaft
ein Jahresdeffizit
von 150-200 mm Niederschlägen, diese gerade im Frühjahr-Sommer
während der intensivsten Wachstumsperiode.
Die Temperaturen sind jene eines milden Klimas, im Mittel
+10,6°. Im Winter gefriert
es an 91 Tagen, angefangen in der zweiten Hälfte des Monates Oktober,
bis zu den Tagen
der Eisheiligen Pankreatus, Servatius und Bonifazius (12-14. Mai).
Am 25. Mai 1866 sind Weizen und Mais erfroren, am 6 Juni 1918 die Reben.
Januar ist mit +1,3° der kälteste Monat ( maximum 1949 mit +17,2°,
minimum am 24. Januar 1963 mit -35,3°. Am wärmsten ist es im
Juli mit +21,0° (maximum + 42,5° am 1. Juli 1950)
Vergleicht man die heutigen Temperaturen mit jenen vor 120 Jahren findet
man keine
nennenswerte Abweichungen in Temeswar:
Jahr
Winter Frühjahr Sommer Herbst
Durchschnitt
1872 +0,8
+11,3 +22,4
+11,9 +
11,6
1992 +0,6
+11,2 +20,6
+11,3
+ 10,9
Winde sind ohne Bedeutung, nur an 13
Tage im Jahr verzeichnet man Windgeschwindigkeiten von über 11 m/sec.,
davon 2 Tage mit über 16 m/sec. Gefährlich sind die Sommerstürme,
von welchen die am 7 März 1897 und am 12 September 1931 die größten
Verheerungen anrichteten.
Erdbeben gab es immerwieder (1875, 1876 am 1. und 14.
Dezember, 1879, 1880, 1883, 1895 etc) ohne jedoch, außer einigen
heruntergefallenen Rauchfängen, besonderen Schaden anzurichten.
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