Zeittafel 1919-1944



1920 Zwei Strolche ermorden auf der Kleinischen Csarda dem Bartu Peter seine Schwiegertochter.
Am 8. November erhält Triebswetter seinen rumänischen Namen Tomnatic.
Triebswetterer Gesangverein neu von Lehrer Josef Harter gegründet
 
1921 Ortsgruppe des Kulturverbandes gegründet (Obmann Nikolaus Frekot).
1922 Neue Hausnummereinteilung der 936 bestehenden Häuser.
Kriegerdenkmal Einweihung am 30. Oktober.


Peter Wolf (Ruka Hans Sohn) ist am 21. Dezember
zwischen Kleinbetschkerek und Temeswar vom Wagen
tödlich gestürzt.
In Triebswetter verweilen im Dezember 10 Tage lang Missionäre.
 
1924 Massong Holzhandlung gegründet.
1925 Hof Nr. 838 mit Dreschkasten des Peter Kernweiß abgebrannt,
auch das Haus Nr. 839 des Johann Strubert.
 
1926 Rekrutenjubiläum organisiert von Anton Renje. Von 36 assentierte
im Jahre 1877 lebten noch 14.
Bei der Volkszählung trägt der Triebswetterer Notär alle Einwohner
mit französischen klingenden Namen als Franzosen ein, ohne deren
Wissen und Zustimmung.
 
1927 Am 6. August Blitzeinschlag in 3 Häuser (Seb. Thoma 284, Johann Beruf 221 und N. Domele 663).
Gründung der Kirchengemeinde Triebswetter am 20. Oktober (Obmann Karl Buding).
 
1929 Missionäre im Dezember.
Schwester Dr. Hildegard Wulff gründet den Triebswetterer Katholisch deutschen Frauenverein, geführt von Lehrerinen Alma Moór und Aurora Renard.
Präsidentinnen Isabella Schleich, Katharina Frekot und Maria Roth.
Der Mädchenkranz wurde von Betty Kleininger und Elisabetha Lefort geführt.
 
1930 Johann Lefor (Schöner Hans) Nr. 671 begeht am 16. Juli Selbstmord "...aus Noth".
Am 19. Oktober verbrennt Paul Jungert in seinem Kino.
 
1931 Triebswetterer Handels- und Gewerbegesangverein gegründet (Lehrer Josef Harter).
Triebswetterer Sportverein gegründet (Dr. Jakob Koch).


Aufnahme nach dem Fußballspiel am 1. Mai 1932
Triebswetter-Lowrin 4:0


Am 4. März wird Anton Schulz von Wachmann Peter Schulz unvorsichtig erschossen. Peter erhängt sich, Anton kommt mit dem Leben davon.
Die Eheleute Franz und Katharina Schleich ersticken am 7. Oktober in ihrem Keller an Mostgase.
Am 15. November beginnt mit großem Frost ein sehr kalter Winter, Schnee bis zum 4. April.
 
1932 Sängerfest am 15. Mai des Eisenkolb-Bundes in Triebswetter.
1933

Triebswetterer Jugendbund gegründet (Lehrer Emil Kirsch, Lehrer Johann Trasser, Dr. Jakob Koch, Landwirt Nikolaus Schady).
Am 12. Februar veranstaltet der Landwirtverein eine Weinausstellung, bei einer Produktion von 25490 Hektoliter Wein von 782 Joche tragende Weingärten.( da waren noch 220 Joch 1-2 jährige).
Am 10. September König Carol II. auf Rebhühner Jagd. Er allein schießt 512 Stück an diesem Tag.

 
1934 Für die Kinder der Weingarten-Arbeiter wird eine rumänische IV-Klassen Schule eröffnet.
Militärische Ausbildung der Jugend (Strajeri - Premilitarie - Pregatire militara). Kommandanten Nikolaus Wolf, Sofronie Pavelescu und Notär Gheorghe Frana.
 
1935 Schwer zuckerkrank geht am 21 Januar im Alter von 77 Jahren der Lokalhistoriker Schmiedemeister Peter Treffil freiwillig aus dem Leben. Sein großes Lebenswerk über Triebswetter bringt Heinz Vogel in Buchform (604 Seiten) im Jahre 1999 unter dem
Titel "Das Treffil Buch" heraus.


Grabstätte von Schmiedemeister Peter Treffil

Erzeuger Landwirtschaftliche Genossenschaft für Bezug und Verwertung am
1. August gegründet, mit Krankenversicherung für Bedienstete in der Landwirtschaft (Knechte und Mägde).
Präsese bis 1944: Jakob Jung, Josef Schady, Dominik Pier.
Einweihung des neuen Sportplatzes am 1. April im Garten der Gastwirtschaft Aron-Wolf.
 
1936 Am 15. Mai Fanhnenweihe und Sängerfest des Triebswetterer Handel- und Gewerbegesangverein (Fahnenmutter Käthe Koch) mit Teilnahme von 700 Sänger aus 22 Gesangsvereine.
Auf der Fahne steht in goldenen Buchstaben “In Eintracht immer fort“


1937 Winzergenossenschaft als Nebenzweig der Erzeugergenossenschaft gegründet (Dr. Heinrich Weissmandl).
Ab diesem Jahr wird der Gemeinderichter nicht mehr von den Einwohnern gewählt sondern vom Kreis-Prefäkt ernannt. In diesem Jahr sind Richter Niklolaus Wolf, Vizerichter Nikolaus Schreiber, Notär Leonhard Walzer.
 
1939 Die Bevölkerung zählt 3028 Seelen, davon 2835 Deutsche (93,6%),
101 Zigeuner, 37 Ungarn, 34 Rumäner, 12 Slowaken, 7 Serben und 2
Bulgaren.
In diesem Jahr wurden 7 Paare getraut, 34 Kinder geboren und es gab 74
Tote zu beklagen. Früher waren alle die Zahlen bedeutend grösser.
So zum Beispiel gab es 1875 45 Trauungen, 195 Geburten, jedoch 133 Tote.        "Die Alde han viel Kiner ghat; un no is des kumm, hat jeder nor meh          ens ghat. Jeder hat sich gfercht, seini gin's ärmscht, wenn se so viel          Kiner han. Nor ens, nor ens! (Barbara Djebo)

Die fleissigen Triebswetterer haben von den Nachbargemeinden 3442 Joche abgekauft (Sarafol 1282, Großsanktnikolaus und Großsanktpeter 1727, Nero 363, Gottlob 51, Wiseschdia 4 und sogar Alt Beschenowa 15) und somit ihr Feldbesitz von 6128 Joche auf 9570 Joche vergrößeret, davon 1002 Joche Weingarten.
Im Dorf gibt es 8 Dreschmaschinen, 12 Traktoren, 137 Anbaumaschinen, 87 Bindemäher und andere landwirtschaftlichen Maschinen.
Die Hauptbeschäftigung war Weinbau. Von den 782 Joche tragenden Reben fechste man im Durchschnitt pro Joch 3000 Liter Weißwein (Zackelweiß).
Der Viehbestand zählt 944 Arbeitspferde und 4 Zuchthengste, 487 Milchkühe und 6 Zuchtstiere, 3034 Schweine und 6 Zuchteber, 125 Ziegen, 2209 Schafe, 15.000 Hühner, 6500 Enten und Gänse, 90 Bienenvölker.
Der Zweite Weltkrieg beginnt am 1. September mit Einmarsch deutscher und russischer Truppen in Polen.
 
1940 Im November wird die Deutsche Volksgruppe gebildet (Ortsleiter Apotheker Nikolaus Merle). Die Volksgruppe gründet in allen unserer Orte ihre nationalsozialistisch ausgerichteten Vereine: Frauenwerk, Bund Deutscher Mädchen, Jungmädchen (10-14 Jahren), Deutsche Mädchen (14-18 Jahren), und Glaube und Schönheit (18-21 Jahren).
Deutsche Mannschaft (18-40 Jahren), Deutsche Jugend (14-18 Jahren) und Pimpfe (10-14 Jahre).
 
1943 Nach der verlorenen Schlacht bei Stalingrad und als schon die sowjetische
Truppen unhaltbar vormaschierten, mußten laut Hitler-Antonescu-Abkommen
vom 12 Mai alle taugungsfähigen, deutschstämmigen Männer "freiwillig" zum Deutschen Heer einziehen.
Triebswetter hat im Zweiten Weltkrieg 95 Kriegsopfer zu beklagen.
Dieser Krieg war der Anfang vom Ende der Deutschen im Banat.


Hitler und Antonescu nach dem Abkommen vom 12. Mai 1943

 
1944 Am 23. August läßt König Mihai I. Marschall Ion Antonescu verhaften und Rumänien wechselt die Fronten, kämpft jetztan gegen Deutschland, die deutsche Bevölkerung wird nun als Feind behandelt.
Am 17. September besetzen die russichen Truppen Temeswar , am 8 Oktober sind sie in Triebswetter.
Ein kleiner Teil der aus Griechenland über Serbien sich zurückziehende SS-Einheiten stoßen bis Temeswar vor und halten den westlichen Teil der Banater Ebene bis zum 6. Oktober.
In dieser kurzen Zeit sollte die Flucht der deutschen Bevölkerung aus dem Banat vollzogen werden. Die genaue Anzahl der Flüchtlinge ist unbekannt, denn viele kehrten schon am Anfang ihrer Flucht zurück, andere wurden von den russischen Truppen überrollt oder von den serbischen Partisanen getötet.
Man rechnet auf 20.000 die Zahl der Flüchtlinge aus dem Banat, was 6% der damaligen hiesigen deutschen Bevölkerung ausmachte. Von Triebswetter sind nur einige Familien geflüchtet.
Kurz bevor die russische Truppen in Triebswetter einmaschieren, werden von zurückziehenden deutschen Soldaten, die serbische Familie Stanomir (Ratze Hans) in ihrem Hausgarten erschossen, Vater, Mutter und zwei kleine Töchter, nur die größere Tochter Katiza konnte sich verstecken und überlebte.